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Finanzierungsumfrage WKÖ-aws: Finanzierungsengpässe durch fehlende Sicherheiten; Investitionszunahme für 2018 erwartet

Bereits seit 2010 lässt die WKÖ gemeinsam mit der aws eine Befragung unter österreichischen Unternehmen durch das Marktforschungsinstitut marketmind durchführen. Entsprechend der österreichischen Unternehmensstruktur wurde wie in den Vorjahren der Fokus auf KMU gelegt – 2.125 Unternehmen nahmen 2018 an der Befragung teil. Wesentliche Ergebnisse der diesjährigen Befragung sind:

 

Investitionstätigkeit auf Vorjahresniveau, aber positiver Ausblick

 

Im vergangenen Jahr realisierten 9% der Unternehmen große Investitionen (das sind Investitionen, die deutlich über der jährlichen AfA liegen), diese haben im Vergleich zu 2016 geringfügig zugenommen. Insgesamt liegt die Anzahl der realisierten Investitionen mit 32% aber auf dem Niveau von 2016, und ist somit deutlich geringer als noch 2015. Aus der Studie geht hervor, dass nach wie vor eine Investitionszurückhaltung besteht, da mittlere Investitionen gegenüber größeren Investitionen weiterhin dominieren, und die Mehrheit der Betriebe (68%) keine oder nur geringfügige Investitionen durchgeführt hat. Wenn jedoch investiert wurde, so wurden von den Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr vermehrt größere Beträge und weniger Kleinstbeträge (bis 10.000€) getätigt: 6 von 10 dieser Betriebe investierten zwischen 10.000€ und 100.000€.

Im Jahr 2018 planen Unternehmen wieder eine Zunahme sowohl an größeren als auch an mittleren Investitionen. Am stärksten ist die zu erwartende Investitionszunahme bei den Einpersonenunternehmen: Die Investitionen sollen um insgesamt 9% zunehmen.

 

34,4 % der Betriebe hätten gerne mehr investiert

 

Insgesamt wollten nur knapp 35% der befragten Unternehmen 2017 gerne (weitere) Investitionen tätigen. Andererseits haben 45,6% der Betriebe nicht investiert und wollten 2017 auch nicht investieren.

Im Vergleich zu 2016 war der (weitere) Investitionswunsch bei den Unternehmen in diesem Jahr insgesamt weniger stark ausgeprägt. Die mangelnde interne Verfügbarkeit von Eigenmitteln war für 52% der Unternehmen der Hauptgrund für das Scheitern der angestrebten Investition.

 

Herausforderungen der Digitalisierung

 

In diesem Jahr wurde erstmals auch die Digitalisierung im Rahmen dieser Studie beleuchtet. Zwei von drei Unternehmen setzen sich aktuell mit der Digitalisierung auseinander – und zwar vorrangig mit der digitalen Kundenkommunikation (zum Beispiel über Portale oder Apps) sowie mit der Vernetzung und Datenintegration innerhalb des Unternehmens.

Die größten Herausforderungen für die Planung und Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben liegen aus Unternehmenssicht im Datenschutz und dem zu beachtenden rechtlichen Rahmen sowie im notwendigen technischen und organisatorischen Know-How der eigenen Mitarbeiter.

 

Bankenfinanzierung auf dem Tiefstand

 

Mehr als 60% der befragten Betriebe finanzierten ihre Investitionen mit Eigenkapital und Innenfinanzierung (48% Cash Flow, 16% eingebrachtes Eigenkapital). Finanzierungen durch Banken (Betriebsmittelkredite sowie mittel - bzw. langfristige Kredite) haben gegenüber dem Vorjahr erneut leicht abgenommen und liegen mit knapp 23% auf dem historischen Tiefstand. Tendenziell zugenommen haben hingegen Investitionen mithilfe von Förderungen. Jüngere Unternehmen (mit Gründung ab 2011) finanzierten im Vergleich zum Vorjahr seltener über Bankkredite und eingebrachtes Eigenkapital und stärker über Cash Flow.

 

Hoher Anteil an Kreditablehnungen bei Einpersonenunternehmen

 

Der Anteil jener Unternehmen, die einen Bankkredit beantragt haben und deren Kreditbedarf ausreichend abgedeckt wurde, ist mit 60% auf dem Vorjahresniveau, dies betrifft vor allem Mikro- und Kleinunternehmen. Mehr als die Hälfte der Einpersonenunternehmen, die einen Bankkredit beantragt haben, musste allerdings eine gänzliche Ablehnung des Kreditwunsches hinnehmen.

Fehlende Sicherheiten waren in 8 von 10 Fällen der Hauptgrund für die Ablehnung oder Kürzung. Bei knapp der Hälfte war außerdem die negative Beurteilung der Bonität des Unternehmens durch die Bank ausschlaggebend. Als Konsequenz aus der Ablehnung oder Kürzung verschoben die meisten Unternehmen ihre Investitionsvorhaben, einige verringerten das Investitionsvolumen. 3 von 10 Unternehmen nutzten in diesem Fall verstärkt andere Finanzierungsquellen.

 

Innovation und Investitionen

 

Jedes fünfte Unternehmen hat Innovationen und Investitionen durchgeführt – diese dienten 2017 am stärksten der Umsetzung von Innovationen am Markt (Marktüberleitung), dicht gefolgt von der Innovationstätigkeit per se. Knapp 30% der Betriebe haben Innovationen durchgeführt, aber keine Investitionen getätigt, wenngleich bei 4 von 10 dieser Unternehmen ein Investitionswunsch vorhanden war, welcher allerdings mangels interner (und auch externer) Finanzierungsmöglichkeit unerfüllt blieb.

 

Geringes Interesse an alternativen Finanzierungsformen

 

Die aktuelle Nutzung von alternativen Finanzierungsformen ist mit knapp 7% nach wie vor gering. Auch das Interesse an einer künftigen Nutzung von alternativen Finanzierungsformen ist rückläufig, nur jedes sechste Unternehmen möchte diese Instrumente künftig nutzen. Stille Beteiligungen sind nach wie vor die attraktivste alternative Finanzierungsform, wenngleich sie deutlich an Beliebtheit eingebüßt haben.

 

Hier können Sie eine Zusammenfassung der Ergebnisse als PDF herunterladen.

 



Download: PDF, 4,5 MB
 

 

Bei Fragen zur Studie wenden Sie sich bitte an:

MMag. Anita Schmidt-Pöstion
marketmind GmbH
Markt- und Markenforschung
Tel.: 01 / 369 46 26 – 86
E-Mail: a.schmidt-poestion@marketmind.at

 
 

 

 

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